Sprungziele
Inhalt
04.04.2025

Weserstein-Vorplatz: Bürger trugen Vorschläge zusammen

Workshop zur Neugestaltung förderte viele Ideen zutage: Beratung erfolgt im Stadtentwicklungsausschuss

04.04.2025

Am vergangenen Mittwoch konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger der Verwaltung ihre Ideen und Anregungen für die Neugestaltung des Platzes am Weserstein mitteilen. Rund 40 Personen machten von dem städtischen Angebot Gebrauch und lauschten nach einer Begrüßung durch Bürgermeister Tobias Dannenberg den Ausführungen von Stadtarchivar Stefan Schäfer, der die Historie des Wesersteins skizzierte. Hann. Mündens bekanntes Wahrzeichen, welches die Entstehung der Weser durch den Zusammenfluss von Werra und Fulda in Reimform beschreibt, ließen im September 1899 einheimische Geschäftsleute aufstellen. 

Die in unmittelbarer Nähe stehende Rosskastanie hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein Alter von etwa 30 Jahren erreicht. Ihr besonderes Merkmal war eine umschließende Rundbank, auf der Touristen und Einheimische verweilen konnten und in den Sommermonaten einen angenehmen Schattenplatz vorfanden. Bereits Mitte der 1970er Jahre musste die bereits angegriffene Baumstruktur u.a. mit Seilzügen verstärkt werden. Im vergangenen Jahr bekamen die ausladenden Äste aus Verkehrssicherungsgründen Metallstützen spendiert. Einem Unwetter im September jedoch konnte der altehrwürdige Baum, der gemeinsam mit dem Weserstein über Jahrzehnte hinweg ein bekanntes Ensemble gebildet hatte, nicht mehr standhalten und wurde zerstört, sodass nun die Neugestaltung des Platzes angestrebt wird.

Während eines öffentlichen Workshops wurden im Rittersaal des Welfenschlosses mehrere Vorschläge in Arbeitsgruppen erarbeitet und in großer Runde erläutert. Anschließend erfolgte eine Abstimmung. Der Umfang der Neugestaltung richtet sich nach dem begrenzten Budget, das seitens der Stadt zur Verfügung gestellt werden kann. Daher wurde der Vorschlag eingebracht, zusätzliche finanzielle Mittel durch Fundraising oder eine Spendensammlung zu generieren, um das Budget entsprechend aufzustocken.

Unabhängig vom verfügbaren Budget konnten die Bürgerinnen und Bürger ihrer Kreativität bei der Entwicklung von Gestaltungsideen freien Lauf lassen. Die Vorschläge reichten von einer Fähre über einen Skywalk bis hin zu einer Skulptur.

In einigen Punkten herrschte breite Einigkeit: Der Platz sollte barrierefrei gestaltet und mit einem hohen Aufenthaltswert versehen sein. In unmittelbarer Nähe zum Weserstein soll wieder ein schattenspendender Baum gepflanzt werden. Zudem wurden Sitzgelegenheiten, Spielangebote für Kinder, erlebbare Wasserelemente, neue Grünstrukturen sowie die Integration des Holzes des alten Baumes – sofern möglich – gewünscht. Auch Infotafeln zur Geschichte des Tanzwerders sollen aufgestellt werden. Was die vielfache Forderung nach einer Baumneupflanzung angeht, so könnte hier ein Umstand vorweggreifen: Es existiert bereits ein Jungbaum, wenn auch nicht an ursprünglicher Stelle der Rosskastanie, der sich aus einem Ableger gebildet hat. Ob diese oder aber eine andere Baumart zukünftig auf dem Areal zu finden sein wird und an welcher Stelle, ist Bestandteil der weiteren Beratungen in den politischen Gremien.

Den größten Stimmenanteil nach der Vorstellung aller Ideen, erhielt der Gedanke, die Spitze des Tanzwerders wie einen Schiffsbug zu gestalten, auf dem der Weserstein den zentralen Punkt bildet. Entsprechend der Thematik könnte die Uferböschung wie ein Schiffsrumpf angelegt, ein Podest bzw. ein kleiner Turm als „Ausguck“ - vielleicht hergestellt aus dem Holz der zerstörten Rosskastanie - installiert sowie ein Wasserspielbereich für Kinder geschaffen werden. Am Turm angebrachte Infotafeln könnten die Geschichte rund um den Tanzwerder beinhalten, der früher nicht nur Ausflugsziel und Parkplatz, sondern auch Fußballplatz und Weidewiese war. Ruhebänke würden zum Verweilen der „Passagiere“ einladen, während ein Lichtspiel an einem neu gepflanzten Baum für Atmosphäre in der Dämmerung sorgt. Ein anderer Gruppenvorschlag nannte den Aufbau einer Panoramaschaukel, der vor allem von Touristen als attraktiver Foto-Spot genutzt werden könnte.

Über die gesammelten Vorschläge soll in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 16. Juni 2025 im Detail beraten werden.

Randspalte

nach oben zurück