Doppelhaushalt 2025 und 2026 weist Defizite aus
Stadt muss verstärkt in die Infrastruktur investieren, was höhere Ausgaben zur Folge hat
28.03.2025
Am vergangenen Donnerstag hat der Stadtrat dem Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026 zugestimmt. Zwar konnten die in der Dezembersitzung eingebrachten Haushaltsplanentwürfe durch Einsparungen in den Teilhaushalten überarbeitet und die Fehlbeträge auf 3,66 Millionen Euro für 2025 sowie 3,76 Millionen Euro für 2026 reduziert werden, dennoch bleibt der Haushalt deutlich im Minus.
Nach zwei positiven Haushaltsjahren in Folge, getragen von konsequenter Haushaltsdisziplin und einer positiven Entwicklung bei den Gewerbesteuererträgen, verabschiedet die Stadt nun einen Doppelhaushalt, der ein Defizit aufweist. Trotz der angespannten Haushaltslage ist kein Haushaltssicherungskonzept erforderlich, da der Rat die vom Innenministerium eröffnete Möglichkeit genutzt hat und für die Jahre 2025 und 2026 auf dessen Aufstellung verzichtet.
„Auch wenn uns dieser Schritt für die kommenden zwei Jahre entlastet, darf dies nicht zu einem trügerischen Gefühl der Sicherheit führen. Denn klar ist leider: Auch in den kommenden Jahren werden wir es mit weiteren Haushaltsdefiziten zu tun haben. Und wir wissen auch, was uns dabei erwartet. Investitionen, die notwendig und sinnvoll sind – wie die Sanierung des Philosophenwegs, der Umbau unseres Rathauses, der Neubau des Feuerwehrhauses für Gimte und Volkmarshausen, die fortschreitende Digitalisierung und Instandhaltung unserer Grundschulen – all das wird den städtischen Haushalt spürbar belasten“, erklärte Bürgermeister Tobia Dannenberg.
Und weiter: „Hinzu kommen die steigenden Kosten für unsere Kitas und natürlich dürfen wir die langfristigen Folgekosten des Klimawandels nicht außer Acht lassen, hier nenne ich als Beispiel die beiden Starkregenereignisse aus dem August letzten Jahres – Auch diese werden uns finanziell herausfordern. Dazu kommen externe Faktoren, die uns das Leben nicht leichter machen. Der Fachkräftemangel, wirkt sich direkt auf unsere Arbeitsfähigkeit aus. Und die Entwicklungen am Kapitalmarkt, insbesondere die gestiegenen Zinsen für Kredite, verschärfen die finanzielle Situation zusätzlich.“
Das investiert die Stadt im Jahr 2025
Die Aufstellung des städtischen Haushaltes für das Jahr 2025 stellt sich wie folgt dar: Ordentliche Erträge in Höhe von 52,17 Mio. Euro stehen ordentlichen Aufwendungen in Höhe von 55,83 Mio. Euro gegenüber. Die Ausgaben verteilen sich auf mehrere Teilhaushalte: Unter anderem für politische Gremien und allgemeine Verwaltung belaufen sie sich auf 6,39 Mio. Euro, für die Finanzverwaltung, Sondervermögen und Vermögensverwaltung auf rund 2 Mio. Euro, für den Brandschutz auf 1,32 Mio. Euro, für Schulen auf 2,50 Mio. Euro, Kindertagesstätten auf 6,68 Mio. Euro sowie Sicherheit und Ordnung, Melde- und Ausweisservice, Kultur, Soziales, Jugend und Sport auf 4,48 Mio. Euro. Weiterhin sind Ausgaben geplant für Straßenunterhaltung bzw. Straßenreinigung einschließlich Winterdienst und -beleuchtung, Parkanlagen, Gewässerunterhaltung, Friedhofswesen sowie Hilfsbetriebe in Höhe von 7,36 Mio. Euro, für Liegenschafsverwaltung, Bauplanung und Bauordnung, Stadtsanierung, Denkmalschutz, Umweltaufgaben und Dorfgemeinschaftshäuser in Höhe von 3,56 Mio. Euro und Forstwirtschaft in Höhe von 1,24 Mio. Euro.
Am meisten wird die Stadtkasse im Jahr 2025 durch Kreisumlage (17,44 Mio. Euro), Gewerbesteuerumlage (1,26 Mio. Euro) und Schuldendienst (0,86 Mio. Euro) mit insgesamt 19,56 Mio. Euro belastet. Der geplante Aufwand für das aktive Personal steigt von 15,7 Mio. Euro auf 17,1 Mio. Euro. Begünstigt wird der Haushalt 2025 der Stadt Hann. Münden durch hohe Gewerbesteuererträge: Die Stadt kalkuliert im Vergleich zum Ende 2024 vorgelegten Haushaltsentwurf bei den Einnahmen mit einem Anstieg um weitere 0,45 Mio. Euro auf 16,75 Mio. Euro. Weitere Einnahmen ergeben sich aus dem Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer in Höhe von 11,53 Mio. Euro sowie der Grundsteuer B mit rund 5,2 Mio. Euro.
Erhöhte Ausgaben für das Haushaltsjahr 2026 prognostiziert
Die Aufstellung des städtischen Haushaltes für das Jahr 2026 stellt sich dagegen wie folgt dar: Ordentliche Erträge in Höhe von 52,24 Mio. Euro stehen ordentlichen Aufwendungen in Höhe von rund 56 Mio. Euro gegenüber. Die Ausgaben verteilen sich auf mehrere Teilhaushalte: Für politische Gremien und allgemeine Verwaltung belaufen sie sich auf rund 6 Mio. Euro, für die Finanzverwaltung, Sondervermögen und Vermögensverwaltung auf 1,92 Mio. Euro, für den Brandschutz auf 1,23 Mio. Euro, für Schulen auf 2,60 Mio. Euro, Kindertagesstätten auf 6,75 Mio. Euro sowie Sicherheit und Ordnung, Melde- und Ausweisservice, Kultur, Soziales, Jugend und Sport auf 4,24 Mio. Euro. Weiterhin sind Ausgaben geplant für Straßenunterhaltung bzw. Straßenreinigung einschließlich Winterdienst und -beleuchtung, Parkanlagen, Gewässerunterhaltung, Friedhofswesen sowie Hilfsbetriebe in Höhe von 7,57 Mio. Euro, für Liegenschafsverwaltung, Bauplanung und Bauordnung, Stadtsanierung, Denkmalschutz, Umweltaufgaben und Dorfgemeinschaftshäuser in Höhe von 3,51 Mio. Euro und Forstwirtschaft in Höhe von 1,24 Mio. Euro.
Die stärksten Belastungen für die Stadtkasse im Jahr 2026 sind auf die Kreisumlage (17,82 Mio. Euro), die Gewerbesteuerumlage (1,29 Mio. Euro) sowie den Schuldendienst (1,24 Mio. Euro) zurückzuführen. Zusammen betragen sie 20,4 Mio. Euro und damit 0,79 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Der geplante Aufwand für das aktive Personal sinkt von 17,1 Mio. Euro auf 16,8 Mio. Euro. Die Gewerbesteuererträge für den Haushalt 2026 schätzt die Stadt auf 16,91 Mio. Euro (+ 0,16 Mio. Euro). Weitere Einnahmen ergeben sich aus dem Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer in Höhe von 12,06 Mio. Euro sowie der Grundsteuer B mit rund 5,3 Mio. Euro.
Autor/in: M. Simon / Pressestelle Stadt Hann. Münden
Quelle: Fachdienst Kämmerei